Ein Vorhof bildet den Auftakt und Ankunftsort des multifunktional nutzbaren Auditoriums. Dieser ist präzise innerhalb des bestehenden Gartens gesetzt und grenzt sich zu jenem mit einer breiten Stützmauer ab. Zur Strasse hin funktioniert die räumliche Trennung über einen leichten Höhenversatz, der mit einer niedrigen Betonmauer und Treppenstufen überwunden wird.
Das markante, weit auskragende Vordach aus weissem Sichtbeton macht den Zugang von weitem sichtbar und thematisiert das Gewicht und die Masse des Terrains, das auf dem unterirdischen Auditorium lastet.
Eine grosszügige Treppe oder ein Lift führen hinab zum Foyer, das von hohen Über- und Unterzügen überspannt wird. Zusammen mit den Decken definieren diese raumbildenden Körper offene, hohe Raumbereiche sowie niedrige, geschützte Zonen. Die Überzüge lenken das durch ein zentrales Oberlicht eintretende Tageslicht und generieren damit helle und dunkle Bereiche. Ergänzend wurden Leuchten entwickelt, welche entlang der Überzugswänden zu einem linearen Kronleuchter komponiert werden und ein auf den Tagesverlauf dynamisches Licht spenden.
Unter der Regiekabine hindurch gelangt man in das zweifach teilbare Auditorium.
Im Gegensatz zur linearen Tragstruktur des Foyers wird der Saal mit einem Rost aus Haupt- und Nebenträgern überspannt. Die Hohlkastenprofile der Träger nehmen Installationen für Lüftung und Entrauchung auf.
Über eine einheitliche Materialsprache werden die Räume zusammengehalten. Tragende Elemente sind in Weissbeton mit grossformatiger Schalung ausgeführt, wobei die glatte Schalungsstruktur einen seidigen Glanz verleiht. Der dunkle Terrazzo schafft Kontrast zu den hellen Flächen. Eine für das Foyer und den Saal eigens entwickelte reliefartige Wand- und Schiebewandverkleidung aus vertikalen und horizontalen Holzleisten verändert ihr Bild mit wechselnder Perspektive. Die lasierte Holzkassettendecke im Auditorium beherbergt die technischen Installationen und die Kunstlichtbeleuchtung, welche eine weiche, gleichmässige Lichtstimmung schafft.
Im Treppenraum und Foyer thematisiert ein überdimensionierter Pinselstrich von Christine Streuli den Charakter des Raums, in dem sich der Mensch bewegt. Im Saal erzeugen 1500 von Beat Zoderer nach Zufallsprinzip in den Terrazzoboden eingelassene Intarsien Spannung. Foyer und Auditorium können unabhängig voneinander genutzt werden.
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