Erweiterung Alters- und Pflegeheim St. Katharinen, Solothurm

Bhend & Schlauri Architekten

Erweiterung Alters- und Pflegeheim St. Katharinen, Solothurm

PROJEKT

Umbau denkmalgeschütztes Gebäude
und Neubau mit 62 Einzelzimmer

Daten

Selektiver Projektwettbewerb 2021, 3.Rang

KENNWERTE

Bauvolumen 12’054 m3 SIA 416
Flächen 3’613m2 SIA 416

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Bei der Ankunft beim Alters- und Pflegeheim St. Katharinen bleibt der Blick auf das historische Ensemble mit dem Pfrundhaus und der Kapelle erhalten. Respektvoll rückt der Neubau so weit wie möglich nach Norden und schafft damit einen grosszügigen Vorplatz.Der einfache Baukörper bezieht sich mit seinen stumpfen Winkeln auf das bestehende Gebäude.Ein kleiner Innenhof variiert ein räumliches Thema des Bestandes. Zurückspringende Gebäudeecken gliedern die Fassaden und verzahnen sich mit den Gebäudestaffelung des Bestandes. Ein Walmdach mit geneigten Untersichten übernimmt die Massstäblichkeit der bestehenden Dachflächen.

Der Haupteingang richtet sich zur Baslerstrasse und empfängt die Ankommenden.Im Erdgeschoss sind die öffentlichen Räume übersichtlich organisiert. Bereits im Windfang kann man sich leicht orientieren, denn der Empfang grenzt unmittelbar daran an. Zugleich bewegt man sich direkt auf den Lift und das Treppenhaus zu, welche in die Wohngeschosse führen. Ebenfalls vom Eingang aus sieht man sogleich die Verbindung zum Altbau. Die Cafeteria richtet sich zum Bestand hin, wo direkt gegenüber ein Aufenthaltsraum zu liegen kommt. Ein kleiner, offener Innenhof bietet weitere, windgeschützte Sitzplätze, die sich so auch im Frühling und Herbst gut nutzen lassen, und im Sommer einen kühlen und angenehmen Aufenthaltsbereich bieten. Der zusätzliche Essraum lässt sich zur Cafeteria öffnen und mit dem Mehrzweckraum zusammenschalten und bietet so Platz für grössere Veranstaltungen. Im ruhigen westlichen Teil des Erdgeschosses sind die Personalbereiche angeordnet, die Räume der Administration sind funktional zu einer Gruppe zusammengefasst und vom Empfang aus gut zu erreichen. Die Anlieferung erfolgt an der Südwestecke des Gebäudes. Über einen Warenlift werden Küche, Lingerie und Lagerflächen erschlossen. Diese Nutzungen liegen im Untergeschoss, was zu einem kompakten Gebäudevolumen beiträgt und im Erdgeschoss wertvollen Raum für die allgemein zugänglichen Flächen schafft. Die Arbeitsplätze der Küche und der Lingerie werden über Lichthöfe belichtet. Die beiden Wohngeschosse sind jeweils in zwei Bereiche gegliedert. Der öffentliche Teil orientiert sich zum Vorplatz hin. Hier kommt man mit Lift oder Treppe an und hat Blickkontakt zum Stationszimmer. Der gegen Süden ausgerichtete Aufenthalts- und Essbereich ist grosszügig geöffnet und ermöglicht von beiden Seiten Ein- und Ausblick. Eine kleine Loggia ist dieser Zone angegliedert und bietet einen geschützten und attraktiven Aussenraum. Der Aktivierungsraum besitzt zwei Zugänge. Bei grösseren Veranstaltungen lässt sich der Raum so von verschiedenen Seiten betreten und zugleich wird eine Unterteilung in zwei Räume ermöglicht. Vier bis sechs Zimmer sind zu überschaubaren Gruppen zusammengefasst. Die Zugänge sind paarweise angeordnet, dies erleichtert die Orientierung zusätzlich. Die Zimmer sind um den offenen Innenhof angeordnet. Dieser bringt viel Tageslicht in die Erschliessungsräume. Der Innenhof ist asymmetrisch angeordnet, so dass unterschiedlich breite Korridorbereiche entstehen. Dies dient der Orientierung und schafft gleichzeitig einen zusätzlichen Aufenthaltsbereich. Hier findet man einen passenden Platz, wenn man sich im kleinen Rahmen unterhalten möchte oder einen ruhigeren Ort ausserhalb der eigenen vier Wände sucht. Der Innenhof wird mit schattenverträglichen Vogelbeerbäumen bepflanzt. Die Blüten, das Spriessen der Blätter, das schattenspendenden Blätterdach im Sommer, sowie die Herbstfärbung lassen die Bewohner die Jahreszeiten miterleben. Die Pflanzen bieten Vögeln Unterschlupf und Nahrung, womit für die Bewohner die Möglichkeit entsteht, Tiere beobachten zu können. Die Fenster zum Innenhof lassen sich öffnen, frische Luft, der Geruch nach dem Regen oder das Vogelzwitschern sorgen für unterschiedliche Sinneseindrücke. Die Nebenräume die der Pflege dienen sind zentral im Kern angeordnet, um kurze Wege zu den Zimmern zu ermöglichen.

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Erweiterung Alters- und Pflegeheim St. Katharinen, Solothurm
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Team

Christof Bhend, Carlos Cuadrado
Sarah Rohr, Barbara Schlauri

Bauherrschaft

Bürgergemeinde Solothurn

Hlks

Todt Gmür + Partner AG

Elektroplaner

3-Plan Haustechnik

Bauphysik

Kuster Partner AG

Brandschutz

Winter Walther AG

Landschaftsarchitektur

Noa Landschaftsarchitektur

Bauingenieur

Konstruktiv GmbH

Visualisierung

Gauch Schwarz