Der Baukörper des neuen Wohn- und Pflegezentrums ist durch unterschiedlich grosse Vor- und Rücksprünge gegliedert. Dadurch fügt sich der Neubau in die kleinteilige Bebauung der Umgebung ein. Die beiden markanten Technikaufbauten gliedern die Dachebene. Der grosszügige Abstand zum Rinderweg schafft eine angemessene Distanz zum Sportplatz.
Bei der Weggabelung an der südwestlichen Grundstücksgrenze und zum Dorf hin orientiert, ist der Neubau für die Wohnungen platziert. Er ist hangseitig so gesetzt, dass die Sicht zum neuen Wohn- und Pflegezentrums gewährleistet ist. Der viergeschossige Baukörper übernimmt das Thema der vor- und rückspringenden Gebäudestruktur vom Hauptbau.
Im Erdgeschoss liegt in der Mitte des Gebäudes die Eingangshalle. Bereits von Windfang her erblickt man die übersichtlich angeordneten Lifte, Treppenhaus und Empfang, so dass man sich leicht orientieren kann. Der Zugang zum Restaurant und Mehrzweckraum erfolgt ebenfalls über die Eingangshalle. So können beide unabhängig voneinander erschlossen und trotzdem bei Bedarf zusammengelegt werden. Der Andachtsraum besitzt ein eigenes kleines Foyer, so dass bei Feierlichkeiten einen ungestörten Zugang ermöglicht wird.
Im Süden sind die Administration und weitere allgemeine Räume angeordnet, der Atelierraum besitzt einen attraktiven eigenen Aussenraum. Die Küche liegt im Norden, nahe bei Anlieferung und Entsorgung und versorgt über kurzen Wegen das Restaurant, den Mehrzweckraum und über einen Warenlift die Essbereiche in den Wohngruppen.
In den Obergeschossen bilden zwei Kerne in den beiden Gebäudehälften ein abwechslungsreichen Erschliessungsraum, welcher mit direktem Tageslicht versorgt wird, unterschiedliche Ausblicke gewährt und die Pflegezimmer in zwei übersichtliche Gruppen unterteilt. Über die Lifte und Treppe gelangt man in den Obergeschossen zu einem zentralen Vorplatz. Das Fenster schafft einen Bezug zum Aussenraum und hilft bei der Orientierung auf dem Geschoss. Hier liegt auch das Stationszimmer, welches dem Personal kurze Wege auf beide Seiten ermöglicht und eine direkte Kommunikation mit Besuchenden, Bewohnerinnen und Bewohner erlaubt.
Der Wohn- und Essbereich sind ebenfalls in der Gebäudemitte mit gutem Sichtbezug zum Stationszimmer, zum Lift und zur Treppe platziert. Direkt oder indirekt über die Loggia hat man zudem Sicht auf den Eingangsplatz. Hier liegt auch die Aktivierung, welche mit dem Wohn- und Essbereich zusammen genutzt werden kann. Im Demenzgeschoss liegt der Wohn- und Essbereich im Osten, so dass der vorgelagerte Garten mit Essmöglichkeit im Freien direkt zugänglich ist.
In den beiden zentralen Kernen sind die weiteren Nebenräume so angeordnet, um dem Personal ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Die Zimmer sind in kleinen Gruppen zusammengefasst, so dass übersichtliche Nachbarschaften entstehen können.
Im Zimmer schafft ein Vorraum die nötige Intimität, gleichzeitig wird dieser Raum für Schränke und Garderobe und Zugang zum Bad genutzt. Das Zimmer ist so proportioniert, dass es abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse unterschiedlich möbliert werden kann. Ein grosszügiges Fenster versorgt das Zimmer ausreichend mit Tageslicht, als französisches Fenster lässt es sich auf der ganzen Höhe öffnen und schafft zusammen mit dem Geländer eine balkonartige Situation.
Die Alterswohnungen sind in einem punktförmigen Gebäude organisiert. Pro Geschoss besetzen vier Wohnungen je eine Ecke und werden zweiseitig belichtet. Die Nasszelle, ein Reduit und ein Schrank sind so zueinander angeordnet, dass ein Vorraum, ein Zimmer und der Wohnraum mit Küche gebildet werden. Sind die Türen geschlossen, werden die Räume konventionell genutzt, bei geöffneten Türen entsteht ein fliessender Wohnraum, welcher der Wohnung eine besondere Grosszügigkeit mit unterschiedlichen Weg- und Sichtbezügen gibt.
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